Versiegende Bäche lösen Fischsterben aus

Wedemark (kh). Die sommerlichen Temperaturen sowie der Mangel an Regen lassen vielerorts in der Region die Bäche und Seen austrocknen. Doch ist nicht allein das Wetter verantwortlich für trockene Bachläufe. Die oft diskutierte vom Menschen herbeigeführte Begradigung sowie das regelmäßige Auskoffern der Flussbette erhöht die Fließgeschwindigkeit des Wassers, natürliche Biotope können sich kaum noch bilden. Zudem leidet der Grundwasserspiegel aktuell zusätzlich unter der flächendeckenden Bewässerung der Agrarflächen, in deren Folge der Wasserpegel der Bachläufe rapide abnimmt. Zahllose Fische und andere Wasserbewohner haben keine Chance mehr, dem schwindenden Wasser und somit dem sicheren Tod zu entgehen. Auch wenn sich vereinzelt noch kleine Wasserpfützen bilden, trocknen diese zum Teil binnen Minuten aus und alle darin befindlichen Lebewesen ersticken. Verantwortlich für den Tierbestand sind in der Regel die Förster, die jedoch oftmals die Fließgewässer weiterverpachten. Wenn es jedoch darum geht, Flora und Fauna zu schützen und ein massenhaftes Tiersterben zu verhindern, zeigt sich jedoch niemand verantwortlich. Einzig ein paar Naturfreunde gehen dieser Tage die Bachläufe ab und schauen genau hin – oftmals kommen aber auch sie zu spät. Hunderte tote Fische, Libellen-Larven, Gelbrandkäfer und andere Wasserbewohner liegen innerhalb weniger Meter im ausgetrockneten Bachbett. Mit ihnen verschwinden auch die Räuber wie etwa Fischotter und Waschbär aber auch Vögel wie Reiher und Fischadler – ein ökologisches Desaster. Doch den Naturschützern sind die Hände gebunden, denn rein rechtlich gehören die in den Gewässern lebenden Tiere den Pächtern und eine für die Rettung notwendige Entnahme wäre Wilderei. Und so sterben Jahr für Jahr etliche Exemplare von zum Teil auf der roten Liste stehenden Arten. Eine Einigung oder grundsätzliche Regelung in dieser Angelegenheit ist bislang noch nicht gefunden.

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