Hannover Scorpions verpflichten neuen Import-Spieler

Mellendorf (kh) Die Scorpions haben auf die Verletzung von Kanadier Julien Pelletier reagiert und kurzfristig für Ersatz gesorgt. Pelletier hatte in dem Spiel gegen die Tilburg Trappers am 18. Oktober einen frühen Check kassiert und musste anschließend mit einer schweren Schultergelenksverletzung behandelt werden. Diese zwingt ihn nun zu einer mindestens sechswöchigen Pause, was nach Meldung der Scorpions „äußerst bitter“ ist. Sportchef Eric Haselbacher ließ also kurzerhand seine Connections spielen und sorgte mit dem Blitz-Transfer eines weiteren Import-Spielers für Staunen. Für den verletzten Julien Pelletier kam der 25-jährige Kevin Miller, ebenfalls kanadischer Staatsangehöriger, in die Wedemark und nahm nach einem 21-Stunden-Flug bereits am letzten Donnerstagabend am Training teil. Sein Debüt gab Miller dann bei der Auswärtspartie der Scorpions am Freitag, 25. Oktober, in Halle bei den Saale Bulls. In dieser Begegnung schien aber so gar nichts zu funktionieren, den Scorpions gelang einfach kein Aufbauspiel, Pässe kamen nicht an und die Scheibe wollte einfach nicht in die Maschen des gegnerischen Tores. Frei nach dem alten Eishockey-Motto „machst Du vorne keine, kriegst Du hinten welche“ gestaltete sich das Spiel auch durchaus zu Gunsten der Gastgeber. Nachdem das 1:0 in der elften Spielminute gefallen war, legten die Hallenser 15 Sekunden vor Abpfiff des Drittels in eigener Unterzahl noch einmal nach. Nach einem torlosen Mittelabschnitt musste Scorpions Schlussmann Enrico Salvarani nur kurz vor Spielende ein drittes Mal hinter sich greifen, dieses Mal jedoch im Powerplay der Saale Bulls. Ähnlich gestaltete sich der Spielablauf beim Heimspiel der Scorpions am Sonntag, 27. Oktober, gegen den Tabellenführer, den Herner EV. Auch hier wollte die Scheibe – trotz zahlreicher guter Chancen – einfach nicht am Herner Torhüter vorbei. Im Gegenzug durfte Herne in der ersten Spielzeit gleich dreimal jubeln. Das zweite Drittel gestalteten die Scorpions dann wieder etwas ausgeglichener, doch die Scheibe wollte einfach nicht reingehen. Kurz vor Abpfiff des Drittels legte Herne erneut nach. Als dann im letzten Drittel Verteidiger Andrej Strakhov für die Scorpions traf, schien der Knoten geplatzt und die Scorpions spielten deutlich befreiter auf. Tatsächlich legte Kapitän Björn Bombis im Alleingang nur kurze Zeit später nach und weckte erneut die Hoffnung bei seiner Mannschaft und den 1.025 Fans in der hus de groot EISRARENA. Am Ende reichte es aber doch nicht für weitere Tore, nur Herne traf ein letztes Mal ins leere Netz, als Schlussmann Salvarani gerade gegen einen sechsten Feldspieler wechseln wollte. Abseits des Spielgeschehens rückte allerdings eine ganz andere Geschichte in den Vordergrund. Bereits am Donnerstag wurde bekannt, dass ein dreieinhalbjähriges Kind zweier Scorpions-Fans an Krebs erkrankt war und sich Kind und Mutter im Krankenhaus befinden. Unmittelbar nach Bekanntwerden der Diagnose zeigte die Fan-Gemeinschaft, wieso der Slogan „We are Family“ („Wir sind Familie“) so einen großen Stellenwert hat. Neben einer Facebook-Sammelaktion und einer Trikot-Versteigerung zu Gunsten des krebskranken Jungen zeigte auch der ESC Wedemark Scorpions e.V., Stammverein der Hannover Scorpions, Herz und spendete den Erlös des 50:50-Spiels ebenfalls den Eltern. In einer Rekord-Teilnahme wurden beim Sonntags-Heimspiel über 2.200 Euro erspielt, wobei der Gewinner des Jackpots selbst auch noch einmal 300 Euro spendete. Auch die Hardcore-Fans gedachten der betroffenen Familie mit einer eigens angefertigten Choreografie. Auf Spruchbändern hielten sie „Ein Scorpion gibt niemals auf. Kämpfen und siegen.“ in die Höhe. Mit diesen Gedanken geht auch die Mannschaft in die kommenden Spiele, um erneut Punkte für die Verteidigung der noch immer komfortablen Tabellenposition zu sammeln. Die nächste Gelegenheit hierzu bietet sich ihnen am kommenden Freitag, 1. November um 20 Uhr, wenn die Füchse Duisburg zu Gast in Mellendorf sind.

Comments are closed.