Passanten retten Autofahrer vor Kollision mit S-Bahn

Wennebostel (kh). In der vergangenen Woche kam es am Bahnübergang am Rahlfsberg in Wennebostel beinahe zu einer Katastrophe. Der 89-jährige Fahrer eines dunkelblauen Opel älteren Baujahrs beabsichtige, kurz vor 18 Uhr in die Straße An der Bahn einzubiegen. Dabei verfehlte er jedoch beim Überqueren des Bahnübergangs die Einmündung, bog verfrüht ab und setzte das Fahrzeug in das einspurige Gleisbett der Linie S4. Versuche, den Wagen mit eigener Kraft aus dem Schotter zu befreien, schlugen fehl. Erst der mutige Einsatz von Anlieger Helmut Bantelmann (76) sowie des hinter dem Unfallfahrzeug fahrenden Julian Manne (20) aus Godshorn verhinderte Schlimmeres. Gemeinsam versuchten die beiden Helfer, die Fahrzeuginsassen zum Aussteigen zu bewegen, welche sich jedoch zunächst weigerten. Die 84-jährige Beifahrerin gab dem Drängen von Manne schließlich nach und verließ weinend das Auto. Der Fahrer musste erst von den beiden Rettern gegen seinen Willen aus dem Auto gezogen werden. Nur kurze Zeit später fuhr die S4 aus Mellendorf kommend auf den Bahnübergang zu. Versuche, den Lokführer mittels Lichtzeichen vor dem Hindernis im Gleisbett zu warnen, kamen zu spät, so dass die S-Bahn ungebremst in das stehende Fahrzeug fuhr. „So etwas brauche ich nicht noch einmal“ sagte Schutzengel Julian Manne. „Wir haben uns, als der Zug kam, einfach nur umgedreht, um uns vor herumfliegenden Trümmerteilen zu schützen“ sagt er weiter und realisiert wohl erst in diesem Moment, was da gerade geschehen ist. Verletzt wurde bei dem Unfall zum Glück niemand, die Insassen des völlig zerstörten Opel wurden mit einem Schock zur Beobachtung ins Krankenhaus gefahren.

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