Scorpions vor dem wichtigsten Spiel einer sensationellen Saison

Heute Abend heißt es in Landshut „do or die“

Mellendorf (kh) Die Scorpions stehen aktuell als eines von ursprünglich insgesamt 25 Teams aus den Oberligen Nord und Süd im Halbfinale um den Aufstieg zur DEL2. Der Weg hierhin war schwierig und geprägt von Schweiß, Schmerzen und viel harter Arbeit. Nach den überragenden Leistungen aus der Hauptrunde und den bis dato erfolgreichen Playoffs – zunächst gegen die Blue Devils Weiden, anschließend gegen die Star Bulls Rosenheim – scheinen die Scorpions nun aber an ihre Grenzen zu stoßen. Im Halbfinale spielen die Mellendorfer gegen den zweitplatzierten EV Landshut, damit trifft der Vizemeister Nord auf den Vizemeister Süd. Da der Süden in diesem Jahr das Vorrecht auf Heimspiele hat, fand das erste Halbfinalspiel am Freitag, 12. April in Landshut statt. Hier ließen die Gastgeber schnell und deutlich ihre Muskeln spielen und gingen bereits nach rund zweieinhalb Minuten in Führung. Gut auf den Gegner vorbereitet ließ das Südteam den angereisten Scorpions kaum die Chance auf einen gefährlichen Angriff. Im Gegenzug belohnten sich die Landshuter nach zehn Minuten mit dem 2:0, es folgten zwei weitere Treffer – beide in Überzahl – in der selben Spielzeit. Mit diesem deutlichen Rückstand im Rücken kamen die Scorpions allerdings deutlich gestärkt ins zweite Drittel und Christoph Koziol gelang letztlich der Anschlusstreffer. Doch Landshut blieb davon gänzlich unbeeindruckt und setzte seine Tor-Serie nur zwei Minuten später fort. Zwar konnte Björn Bombis einen weiteren Anschlusstreffer landen, doch am Ende des Mittelabschnitts stand es bereits 6:2 für die Gastgeber. Im Schlussabschnitt drehten die Scorpions nun noch einmal auf, konnten den Puck aber nur selten gut platzieren. Landshut hingegen gelang ein weiterer Doppelschlag, den erneut Björn Bombis seinerseits mit zwei Toren beantwortete. Es reichte dennoch nicht und Spiel eins der Serie ging mit 8:4 deutlich an den EV Landshut. Im zweiten Spiel am Sonntag in der Mellendorfer hus de groot EISRARENA wollten die Scorpions das Blatt wenden. Mit knapp 2.500 Fans bot das Eisstadion eine gut gefüllte Atmosphäre für ein verheißungsvolles Spiel, in dem das Team von Coach Dieter Reiss tatsächlich dermaßen feurig in die Partie startete, dass niemand auch nur einen Zweifel daran hatte, dass die Scorpions gewinnen. Ein Angriff holte den nächsten, Landshuts Schlussmann hatte dermaßen viel zu tun, doch der Puck wollte einfach nicht in die Maschen. Nach neun Minuten bekamen die Scorpions eine Strafe wegen Behinderung, nur eine Minute später eine weitere wegen Hakens. In doppelter Unterzahl hatte die Verteidigung keine Chance und Landshut platzierte den Führungstreffer. Die Scorpions kämpften weiter und holten sich in der 17. Spielminute den erhofften Ausgleich durch Matt Wilkins. Keine 90 Sekunden später lagen die Scorpions allerdings erneut hinten und schienen den Faden vollends zu verlieren. Das Aufbauspiel der Gastgeber wurde zusehends zerfahrener, scheinbar verzweifelte Versuche, den Puck in Richtung gegnerisches Tor zu bringen scheiterten früh an der gut aufgestellten Defensive der Gäste. Im Mittelabschnitt gelang den Scorpions dann irgendwie gar nichts mehr, die Spielzeit war geprägt von Fehlpässen und Schüssen, die weit am Tor vorbeigingen. Landshut hingegen behielt seine Form und konnte erneut zwei Treffer im Kasten von Christoph Mathis landen. Das Schlussdrittel startete Trainer Dieter Reiss, in dem er den zweiten Goalie, Enrico Salvarani, zwischen die Pfosten stellte. Dieser hatte auch in Spiel eins bereits den Platz mit Mathis getauscht und einen guten Job gemacht. Und tatsächlich konnten die Bayern kein weiteres Tor mehr erzielen, die Scorpions ihrerseits allerdings auch nicht. So ging auch dieses Spiel mit 4:1 an die Landshuter, die nun in der Serie bereits 2:0 vorne liegen. Im Viertelfinale sagten Spieler der Scorpions noch: „Wir brauchen den Druck, um gut zu spielen.“ Viel größer kann der Druck auf die Wedemärker nicht mehr werden, denn heute Abend findet Spiel drei in Landshut statt und es heißt zum ersten Mal „do or die“ – weiterspielen oder Saisonende. Sollte den Scorpions tatsächlich die Sensation gelingen, dann fände Spiel vier am Donnerstag um 20 Uhr in Mellendorf statt. Über Planungen zu einer Saison-Abschlussfeier will man hingegen noch nicht sprechen, das bringe schlechtes Karma. Es heißt also „Daumen drücken“ für die Scorpions, die den Traum vom Aufstieg in die DEL2 noch nicht begraben wollen.

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