Familie Wilimzig aus Mellendorf erhält „Grüne Hausnummer“

Mellendorf (kh) Eine Familie aus Mellendorf hat sich mit ihrem Haus-Umbau einer ganz besonderen Aufgabe gewidmet und den Bau von 1971 komplett saniert und dabei auf umweltfreundliche Bausubstanzen gesetzt. Dafür wurden Mirjam und Ulrich Wilimzig nun mit der „Grünen Hausnummer“ ausgezeichnet. „Die fünfte Grüne Hausnummer für die Wedemark erfüllt mich mit besonderem Stolz“, so Bürgermeister Helge Zychlinski anlässlich des Bekanntwerdens der Auszeichnung für die Wedemärker Familie. Die Verleihung betone, welchen Stellenwert Umweltschutz und Nachhaltigkeit nicht nur in der Gemeindeverwaltung, sondern auch unter den Bürgerinnen und Bürgern einnehmen würden. Familie Wilimzig hatte die Kernsanierung ihres Hauses genutzt, die Immobilie „nachhaltig umzukrempeln“, wie Ralf Grewecke, Energieberater der Gemeindewerke Wedemark GmbH es nennt. Konkret wurden alle Fenster ausgetauscht, die alten Nachtspeicheröfen gegen eine Pelletheizung ausgetauscht und das ganze Gebäude umfangreich mit Isoliermaterial aus nachwachsenden Rohstoffen gedämmt. „Vorwiegend haben wir hier auf Holzfaser und Papier als Dämm-Material gesetzt“ erklärte Ulrich Wilimzig bei dem Besuch der geladenen Gäste. Einzig im Bereich des Erdreichs habe man auf Kunststoff-Materialien zurückgreifen müssen, um eindringendes Wasser zu verhindern. „Wir sind alle möglichen Werkstoffe durchgegangen“ führt der Bauherr weiter fort, „zum Glück hate ich da Unterstützung von meinem Bruder, der ist Zimmermann“. Die Gemeindewerke haben ebenfalls bei der Sanierung beraten. „Es gibt bereits viele gute Beispiele an hocheffizienten Sanierungen und Neubauten, die zeigen, wie es gehen kann und dass es gehen kann. Wir möchten mit der Kampagne diese Beispiele sichtbar machen und Hausbesitzende oder Bauwillige anregen, sich auszutauschen“, führt Vanessa Kohlmeier von der Klimaschutzagentur der Region Hannover aus. Die Grüne Hausnummer zeichnet niedersächsische Gebäudeeigentümer aus, die energieeffizient saniert oder gebaut haben und honoriert damit ihren Einsatz für den Klimaschutz. Sie wird von der Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen gemeinsam mit der Klimaschutzagentur Region Hannover verliehen. Um die Auszeichnung ging es Bauherr Ulrich Wilimzig allerdings nicht, er wollte ein Haus erschaffen, in dem man „guten Gewissens“ leben kann. Dass er dabei vieles selber machen musste, war während der rund dreijährigen Umbauphase nicht selten eine Zerreißprobe. „Die Materialien für den Umbau sind auch deutlich teurer, als herkömmliche Baustoffe“ erklärt Wilimzig, dessen Investitionen sich durch Fördergelder gerade so ausgleichen ließen, wie er erklärt. Der Ausbau des Kellers ist noch nicht ganz abgeschlossen, hier gäbe es noch einiges zu tun. „Wenn alles fertig ist, habe ich hier 21 Tonnen Lehmputz verbaut“ berichtet Wilimzig. Einen Keller-Raum hat er in ein Lager für Pellets umgebaut, hier passen rund 5 Tonnen Pellets hinein, die rund 18 Monate reichen. Doch auch nach dem Keller-Ausbau ist der Hauseigentümer noch nicht fertig. „Wir wollen noch die Terrasse ausbauen und dort auf die neue Überdachung dann eine Photovoltaik-Anlage setzen“ führt Wilimzig seine Pläne aus. Bei der Begehung zeigten sich alle Gäste jedoch sehr beeindruckt von der liebevollen Arbeit, die die Familie in das Haus gesteckt hat. Bürgermeister Zychlinski betonte, dass sie ein Vorbild sein und eine Motivation für andere, es ihnen gleich zu tun.

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