Wedemark Scorpions besiegen Tabellendritten Neuwied

Mellendorf (kh) Schon nach dem Derby-Sieg über die Hannover Scorpions wurden wieder Stimmen laut, dass die Oberliga-Mannschaft aus der Wedemark in diesem Jahr das absolute Überraschungsteam der Liga sei. Am vergangenen Freitag, 4. Dezember, mussten die Wedemark Scorpions nun zum Tabellendritten in das fast 400 km entfernte Neuwied. Verletzungsbedingt reiste das Team mit einem stark dezimierten Kader von gerade einmal zwölf Spielern plus zwei Torhütern an. Entsprechend gering waren die Erwartungen in einen Sieg an diesem Abend. Doch es kam anders, als es nach knapp acht Spielminuten zum ersten im Kasten der Bären Neuwied durch einen Schuss von Jakub Pekárek klingelte. Sieben Minuten später klingelte es erneut bei den Gastgebern, dieses Mal durch eine hervorragend ausgespielte Überzahl von Michael Budd. Im Mittelabschnitt legte Neuwied nochmal eine Schippe drauf und machte den mit gerade einmal vier Verteidigern angereisten Scorpions das Leben schwer. Nach einer Strafe wegen Halten des Stocks nutzten die Gastgeber die Überzahl und verkürzten auf 2:1. Nun hieß es, entweder den Anschlusstreffer zu erzielen oder den Vorsprung zu halten bzw. auszubauen. Die Verbissenheit beider Mannschaften verhinderte weitere Tore im Mittel-Drittel. Die alles entscheidende Schlussphase der Partie war an Spannung kaum zu überbieten. Was den rund 920 Zuschauern in Neuwied geboten wurde, war Eishockey Deluxe. Zwei herausragende Teams, die gutes Eishockey spielen, sowohl im Angriff, als auch in der Verteidigung. So konnten zunächst beiderseitig weitere Tore verhindert werden. Als es dann in den letzten zwei Spielminuten zu einer Doppelstrafe für die Scorpions kam und diese nun zu Dritt auf dem Eis standen, ersetzte Neuwieds Trainer Craig Streu kurzerhand seinen Torhüter gegen einen sechsten Feldspieler. Mit dieser Übermacht von sechs gegen drei Spieler stockte den Zuschauern vor Spannung der Atem, doch die Wedemark hielt Stand und siegte verdient aber erschöpft mit 2:1 (2:0, 0:1, 0:0). Mit einem dermaßen harten Spiel in den Knochen kam die Mannschaft nach mehrstündiger Rückfahrt erst Samstagfrüh um 5 Uhr am Mellendorfer Eisstadion an. Am Nikolaus-Sonntag um 18:30 Uhr begann dann schon wieder die nächste Partie, das Derby gegen die Hannover Indians. Schnell merkten die Wedemärker Fans, dass ihre Mannschaft auf dem Eis nicht das zeigte, was sie in den letzten Spielen so nach vorne gebracht hatte. Die Indians fegten wie ein Wirbelwind über die Eisfläche und spielten gekonnt ihre Kontrahenten aus. Nach sechs Minuten schließlich konnten die Gäste erstmals den Puck im Wedemärker Tor versenken. Im Verlauf des Drittels klingelte es im Kasten der Gastgeber noch weitere zwei Male. Man sah deutlich, dass die Scorpions wenig zu entgegnen hatten, sie wirkten müde, langsam und einfach nicht bei der Sache. Den Mittelabschnitt begann die Wedemark zwar mit einem Tor durch Magnar Aaltonen, doch ein Gegentreffer schaffte schnell wieder Ernüchterung. Das Schluss-Drittel nutzten die Scorpions scheinbar nur noch zur Schadensbegrenzung, doch weitere Tore konnten nicht verhindert werden. Am Ende verloren die Gastgeber mit 1:7 (0:3, 1:1, 0:3). Importspieler Brett Beebe sagte nach dem Spiel erschöpft: „Mein ganzer Körper ist taub, ich merke meine Beine kaum noch.“ Am kommenden Freitag hat das Team spielfrei und so eine Chance, sich auszuruhen. Am Sonntag geht es in Langenhagen erneut gegen die Hannover Scorpions aufs Eis, eine Woche später geht es freitags zum holländischen Meister nach Tilburg. Das nächste Heimspiel ist das traditionelle Weihnachtsspiel am Samstag, 26. Dezember um 18:30 Uhr gegen FASS Berlin.

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