Führungswechsel bei der Feuerwehr Bissendorf/Scherenbostel

Bissendorf (kh) Die Freiwillige Feuerwehr Bissendorf/Scherenbostel lud ihre Mitglieder am vergangenen Samstag, 18. Januar, zur Jahreshauptversammlung ins das Gerätehaus nach Bissendorf ein. Der Einladung folgten neben zahlreichen Mitgliedern auch Bürgermeister Helge Zychlinski, die Ortsbürgermeisterinnen und -bürgermeister der Ortschaften im Einsatzgebiet, Pastor Thorsten Buck, der stellvertretende Gemeindebrandmeister Christoph Boss sowie erstmals die neu gewählte Wehrführung der benachbarten Wennebosteler Ortswehr. Im Rahmen der Versammlung resümierte Ortsbrandmeister Christian Renders die Geschehnisse des vergangenen Jahres und belegte anhand von Fakten und Zahlen, wie es um die Ortswehr bestellt ist. Zu den 65 aktiven Kameradinnen und Kameraden kämen noch Alterskameraden, die Jugendabteilung, der Fanfarenzug, ein Ehrenmitglied und 531 fördernde Mitglieder dazu, was unterm Strich eine Gesamtsumme von 651 Mitgliedern ergebe. In 2019 hätten die Mitglieder in insgesamt 137 Diensten 5.714 Stunden investiert, hinzu kämen die Stunden im Einsatzgeschehen, so dass am Ende weit über 8.000 Stunden auf dem Papier stünden. Ausrücken musste die Ortswehr im vergangenen Jahr zu insgesamt 84 Einsätzen, den Großteil stellten 48 Hilfeleistungseinsätze und 32 Brandeinsätze. Wichtige Neuerung im letzten Jahr war neben dem Austausch eines durch zwei Einbrüche stark beschädigten Rolltors vor allem die Anschaffung des neuen Hilfeleistungslöschfahrzeugs (HLF). Hierfür mussten alle Aktiven in die Beladung und Ausstattung des neuen Fahrzeugs eingewiesen werden, 28 Einsatzkräfte hätten zudem bereits die Einweisungsfahrt absolviert. Hierfür sei ein nicht unerheblicher Zeitaufwand nötig gewesen. Darüber hinaus wurde in der Versammlung auch die Wahl der neuen Wehrführung thematisiert. Christian Renders legt das Amt aus familiären Gründen nieder, sein Nachfolger wurde bereits in einer internen Sitzung Mitte Dezember aus den eigenen Reihen gewählt. Dirk Schütte, der bisher den Posten des stellvertretenden Ortsbrandmeisters besetzt hat, wird in der Ratssitzung am 17. Februar zum neuen Ortsbrandmeister ernannt. Auf sein nun frei gewordenes Amt folgt Lars Zickermann. Weiterhin erhält die Wehrführung tatkräftige Unterstützung von Hartmut Bauer. Auch Beförderungen und Ehrungen standen auf der Tagesordnung. Neben einem Kameraden aus der Feuerwehr Schneverdingen übernahm die Ortswehr auch gleich fünf Jugendliche aus der eigenen Jugendfeuerwehr in den aktiven Dienst. Zudem erhielten Marius Pardey, Yannick Thelow, Nils Kleinke und Hagen Pannock den Dienstgrad des Oberfeuerwehrmann. Lars Zickermann wurde zum Hauptfeuerwehrmann befördert. Darüber hinaus wurden Marcel Biermann, Martin Liers und Werner Siebrecht für 25 Jahre aktive Mitgliedschaft mit dem Feuerwehrehrenzeichen ausgezeichnet, Andreas Morcinek und Werner Mysegades wurden für 40 Jahre geehrt. Der interne Pokal des „Feuerwehrmann des Jahres“ ging an die Brüder Dirk und Ralf Wöhler. Es folgten die Grußworte der geladenen Gäste. Der stellvertretende Gemeindebrandmeister Christoph Boss betonte nochmals die bereits getätigten und bevorstehenden Investitionen der Gemeinde in die Feuerwehrarbeit. An die Vertreter aus der Politik wandte er sich abschließend mit einem ganz besonderen Plädoyer: „Bei der Vergabe von Baugrundstücken neuer Erschließungsgebiete sollte das Ehrenamt viel mehr berücksichtigt werden!“ Für diese Forderung erntete Boss gebührenden Applaus aus den Reihen der Ehrenamtlichen. Ehrenbrandmeister und Alterskamerad Heinz Keese richtete sich ebenfalls an die Gemeindeverwaltung und monierte, dass bei der Anschaffung der neuen Helme die Helmleuchten nicht berücksichtigt wurden. Die Ortswehren seien selber für die Anschaffung verantwortlich und müssten diese mit eigenen Mitteln finanzieren. „Hier wurde am falschen Ende gespart“ betonte Keese sein Anliegen. Christoph Boss hatte die Antwort direkt parat und erklärte die bewusste Entscheidung der Gemeindefeuerwehrführung mit der nicht hinreichenden Notwendigkeit dieser Lampen für alle 525 Aktiven und der unnützen Ausgabe von Steuergeldern. In seinem Schlusswort richtete sich der scheidende Ortsbrandmeister Christian Renders noch einmal an seine Ortswehr. Mit belegter Stimme und der Fassung ringend erklärte er den schweren Schritt, sein Amt niederlegen zu müssen. Er dankte für die Unterstützung und das ihm entgegengebrachte Vertrauen. Für dieses Schlusswort bekam er stehende Ovationen und minutenlangen Applaus. Es folgte ein gemütlicher Ausklang des Abends bei Vesper und guten Gesprächen.

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