Hannover Scorpions im Achtelfinale gegen Blue Devils Weiden

Mellendorf (kh) Für die Hannover Scorpions ist seit vergangenem Freitag nun endlich die „schönste Zeit des Jahres“ angebrochen. Die im Eishockey als „fünfte Jahreszeit“ bezeichneten Playoffs eröffneten die Scorpions am Freitag, 15. März gegen die bislang unbekannten Blue Devils Weiden. Der Siebtplatzierte der Oberliga Süd entpuppte sich aber schnell als durchaus Willens, die Best-of-Five-Serie für sich entscheiden zu wollen. In einem durchaus ausgeglichenen Spiel präsentierten sich die Scorpions so, als wären sie noch nicht ganz in den Playoffs angekommen. In der Verteidigung fehlte Dennis Schütt verletzungsbedingt als wichtiger Spieler, im ersten Drittel verletzte sich Andrej Strakhov, wodurch ein weiterer sehr routinierter Verteidiger wegfiel. Im Angriff zeigten sich die sonst so offensiv-starken Scorpions zu ungefährlich. Die Weidener hingegen störten früh, stellten eine solide Abwehr aufs Eis und nutzten geschickt jede sich bietende Möglichkeit, um den Puck in Richtung Christoph Mathis zu bringen, der an diesem Abend eine absolute starke Leistung zeigte. Nach einem torlosen ersten Drittel zeigte sich im Mittelabschnitt deutlich, dass es sich um ein Playoff-Spiel handelte, denn die Spielweise wurde nun deutlich härter. Den erlösenden Führungstreffer für die Scorpions schaffte dann Robin Thomson in der 35. Spielminute, doch die Führung hielt nicht lang, als Weiden nur 70 Sekunden später bereits den Anschlusstreffer landete. Das Schluss-Drittel wurde dann nochmals deutlich schneller und härter, beide Teams zeigten Biss und erarbeiteten sich gute Chancen, scheiterten aber jeweils immer wieder an den gegnerischen Torhütern. Sieben Minuten vor Schluss passierte dann, was nicht passieren sollte und Weiden konnte sich vor den 1.861 Fans im Mellendorfer Eisstadion erstmals in Führung bringen. Die Fans auf den Rängen peitschten ihr Team nach vorne. Das zeigte bald Wirkung, als Sachar Blank nur drei Minuten später den Ausgleich für die Scorpions erzielte und das Spiel damit wieder offen wurde. Im Geiste waren wohl beide Teams und Zuschauer schon in der Verlängerung, da passierte den Scorpions nur 16 Sekunden vor Schluss ein Patzer vor dem eigenen Tor, der Puck versprang, landete genau auf der Kelle eines frei stehenden Weideners, der diesen ungehindert vorbei an Mathis ins Tor lenken konnte. Mit dieser bitteren Niederlage mussten die Scorpions das erste Spiel an die Gegner aus dem Süden abgeben. Bereits am Sonntag, 17. März fuhr das Team dann nach Weiden zum Spiel zwei des Achtelfinales. Immerhin 2.110 Fans wollten das Spiel in der Weidener Eishalle sehen, darunter zahlreiche Fans der Scorpions.  Hier zeigten sich die Blue Devils heimstark und gingen in der fünften Spielminute in Führung. Kurze Zeit später stand Marian Dejdar aber goldrichtig und verwandelte einen gut platzierten Pass in den Ausgleich. Kurz vor Ende des ersten Drittels mussten die Mellendorfer in Unterzahl dann aber doch erneut einen Gegentreffer einstecken. Mit diesem Zwischenergebnis ging es in das zweite Drittel, in dem die Spieler von Dieter Reiss so richtig aufdrehten. Durch Tore von Patrick Schmid (24.), Chad Niddery (26.) und Sean Fischer (36.) brachten sich die Scorpions nicht nur zurück ins Spiel, sondern schienen das Zepter endgültig an sich zu reißen. Doch Weiden gab sich nicht geschlagen und legte im Schlussabschnitt noch eine Schippe drauf. Der frühe Anschlusstreffer gab den Gastgebern noch einmal Aufwind und sie konnten in der Drittel-Mitte sogar erneut ausgleichen. Doch nur 60 Sekunden später zauberte Christoph Koziol einen grazilen Rückhand-Schuss in die Maschen des Weidener Goalies. Die verbleibenden zehn Minuten wurden von den Zuschauern vor Ort als „Eishockey-Schlacht“ bezeichnet, die an Nervenkitzel und Spannung kaum zu toppen seien. Am Ende konnten die Scorpions aber den Vorsprung halten und die Serie damit egalisieren. Bereits heute Abend findet Spiel drei statt. Um 20 Uhr treffen beide Teams erneut in der hus de groot EISARENA aufeinander.

Comments are closed.