Wedemark Scorpions beenden erste Oberliga-Saison

Saison-Ziele wurden erreicht, Verein ist zufrieden

Mellendorf (kh) Es war die erste Saison in der Oberliga Nord für die junge Mannschaft aus dem Mellendorfer Eisstadion. Diese endete nun am vergangen Freitag im Viertelfinale der Playoffs gegen den Tabellenführer, die Hannover Indians. In der „best of seven“ Serie hatten die Hannoveraner schlichtweg den längeren Atem. Es gelang den Scorpions in den vorangegangenen Spielen zwar immer wieder, den Spitzenreiter bloßzustellen, teilweise sogar in Führung zu gehen und relativ knappe Ergebnisse zu erzielen, einmal sogar in der Verlängerung, am Ende schien die Mannschaft um das Trainergespann Fiete Bögelsack und Ralf Meyer in den letzten beiden Viertelfinalspielen jedoch die Kraft zu verlassen. Vor rund 1.300 Zuschauern im Ice House Mellendorf trafen die beiden Viertelfinalisten zum vierten Mal aufeinander. Die Indians hatten die dicht aufeinander folgenden Playoff-Spiele bislang für sich entscheiden können, dieses vierte Spiel war also entscheidend für das Saison-Aus auf Wedemärker Seite und die Teilnahme am Halbfinale für die Hannoveraner. Mit einem 0:5 (0:1, 0:2, 0:2) standen die Indians letztlich als Halbfinalisten fest, wobei die Saison für die Wedemärker somit beendet war. Verloren haben die Wedemark Scorpions jedoch nicht wirklich: Sie haben ihr Saison-Ziel, den Klassenerhalt zu schaffen, mit der Teilnahme an den Playoffs erreicht und sind somit auch in der kommenden Saison berechtigt, wieder in der Oberliga Nord anzutreten. „Wir konnten ganz ohne Druck auf den Schultern in die Playoffs gehen und frei aufspielen“ meint Trainer Ralf Meyer. Die Scorpions haben nun Zeit, das Training ein wenig zu reduzieren und über die sehr bewegte Saison nachzudenken, bevor es in ein paar Wochen mit dem Sommertraining weitergeht. Man hatte in Mellendorf mit einem ganz eigenen Konzept in die Saison gestartet. Junge Spieler und Talente aus dem eigenen, sehr starken Nachwuchs sollten das Gesicht der Mannschaft prägen. Mit einem Altersdurchschnitt von gerade einmal 22,5 Jahren ging die Wedemark mit der jüngsten Mannschaft der Oberliga an den Start. Dass manchen Spielern schlichtweg die Erfahrung in der dritthöchsten Spielklasse fehlte, sorgte anfangs dafür, dass die Scorpions recht schnell auf den letzten Tabellenplatz abrutschten. Doch einige unerwartete Überraschungen wie etwa die Siege gegen starke Teams wie den HSV oder die Harzer Falken gaben der Mannschaft neuen Mut. Im Laufe der Saison veränderte sich das Gesicht der Mannschaft nahezu komplett, als Trainer und Spieler-Manager entschieden, den Kader mit insgesamt 10 neuen Spielern neu zu besetzen. Spieler-Highlight war wohl nicht zuletzt der kanadische Neuzugang Scott Stafford, dem von Geburt an die linke Hand fehlt. Seit Anfang Februar waren immer wieder Medien-Vertreter von Zeitungen sowie aus Funk und Fernsehen im Ice House zu Gast und sorgten so dafür, dass nicht nur ganz Deutschland, sondern auch Länder wie Schweden, die Slowakei und Ungarn über das kleine Dorf im Norden Deutschlands berichteten und die Wedemark Scorpions zu einem interessanten Gesprächsthema machten. „Es war eine tolle Erfahrung, hier in der Wedemark zu spielen. Alle waren sehr freundlich und haben mich sehr herzlich aufgenommen“ sagt Stafford über seine Zeit bei den Scorpions, die er, wie er selber sagt, in der nächsten Saison gerne wieder unterstützen würde. Wie die kommende Saison allerdings aussehen wird, auch in Hinsicht auf die eventuelle Zusammenlegung der Oberligen Nord, West und Ost, das wird der Sommer zeigen. Sicher ist nur eines: Die Wedemark hat es schon einmal geschafft, Eishockey-Geschichte zu schreiben und das war sicherlich nicht das letzte Mal.

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